Ich habe an nichts gedacht, als ich meinen Schlüsselbund am 03.07.2012 um 6.30 Uhr bei meiner Nachbarin in den Briefkasten schmiß, damit er nicht verloren geht. Nichts beschreibt es sehr gut – ein Vakuum – dass ich auch als solches in meinem Leben empfand. Allerdings fühlte ich mich genau zu diesem Zeitpunkt befreit von meinen ganzen Alltagssorgen, die ich jeden Tag mit mir herumschleppe – und deren Last mir manchmal unendlich groß erscheint.
Zuvor postete ich die vorgefertigte Pressemitteilung an meine Facebookfreunde zum weiterleiten an die Tagespresse. Ich lief zu meiner Garage in der ich am gleichen Morgen das nötige Gepäck für den nächsten Monat vorbereitet hatte, griff nach meinem Paddel und zog daran zwei Taschen auf ein Skateboard zusammengeschnürt hinter mir her. Es war soweit, die Reise ging los. Es sollte mal wieder ein Surftrip werden, vielleicht der spannenste Surftrip meines Lebens – und dieser erste Moment war ganz allein für mich gedacht. Als ich loslief fühlte ich keine Temperaturen, kein Regen und keine Sonne. Ich fühlte nur wie das Adrenalin in mir pulsierte. Bin ich das, der gerade von seiner Wohnung runter an den Neckar läuft und mit einem aufblasbaren Surfbrett von Stuttgart in Richtung Nordsee aufbricht? Ja natürlich wer sonst - dachte ich mir und lief unbeirrt weiter – an einer guten Portion Selbstüberzeugung hat es mir noch nie gefehlt.
Es ist wieder mal so weit und wie immer werde ich alles geben, um meine Ziele zu erreichen. Quer zu denken stand mir schon immer verhältnismäßig gut. Dieser Trip ist lediglich das Endprodukt einer langen Kette von Zufällen und logischen Überlegungen getrieben aus dem Interesse heraus sein Leben ein weiteres Mal auf die Probe zu stellen. Mir war es also zu blöd dieses ganze Material hinter mir her zu schleifen und es ging Berg ab also setzte ich mich auf die Taschen und knatterte wie mit einer Seifenkiste den Berg auf meinem Skateboard bis zum Neckar hinab. Schon seltsam wie sich die Dinge im Zeitablauf ändern und viele Gedanken auch nach Jahren sofort abzurufen sind. Beispielsweise gibt es aus meinem Leben – ich war damals 12 Jahre alt - die Erinnerung, dass ich ohne dieses verflixte Skateboard nur ein halber Mensch war. Ich empfand es zu langsam die Fußgängerzone hinunter zu laufen. Ich brauchte dieses Brett in meiner Hand und den Geruch von neuem Griptape mit einer Feile passgenau aufs Brett geklebt in meiner Nase mit dem Bewusstsein sich schneller als der Durchschnitt in der Fußgängerzone bewegen zu können. Auch wenn ich heute hätte in das Auto steigen können, um in meinen wohlverdienten 4-wöchigen Urlaub zu fahren nahm ich diesen Moment ganz bewusst war, denn ich merkte plötzlich wie ich viel zu schnell wurde und die Kontrolle über mein ach so geliebtes Rollbrett verlor. Ich schlingerte mit Sack und Pack den Trotwar herunter und war kurz davor eine saubere Bauchlandung hinzulegen bevor ich unmittelbar vor dem riesigen Abwassergulli quitschend zum stehen kam. Na toll ich bin keine 50 Meter von meiner Haustür entfernt und stelle schon jetzt fest, dass ich mich übernehme. Solche Dinge stellt man bekanntlicher Weise als Vorboten im kleinen Maße fest, bevor dann der Supergau droht. Aber alles gut gegangen! Zwar litten meine FlipFlops unter der übermäßigen Asphaltbeanspruchung, aber zumindest zog ich mir keinerlei Schürfwunden zu, die sich im Verlauf der Reise zu verwultsteten Eiterherden entwickeln. Angekommen.
Den Einstiegspunkt unter der Brücke gegenüber dem Ufer der Müllverbrennung hatte ich mir schon im Vorfeld angeschaut. Ich stand also unter dieser Brücke und zum ersten Mal wurde mir bewusst wie schwer diese zwei Taschen eigentlich sind. Zusammengepackt mit Surfbrett und allerlei Kleinkram reden wir hier von schlappen 45kg, die ich den nächsten Monat ziehen, tragen, schieben, surfen – oder wie auch immer - sollte. Natürlich habe ich nicht nachgewogen und natürlich habe ich dieses Gewicht bis zu diesem Zeitpunkt nie auf das Surfbrett gelegt. Es war mir egal ob mich das Surfbrett mit der Tasche überhaupt noch trägt. Notfalls wäre ich auch ohne Taschen losgesurft. Nur mit einer Badehose, einem Paddel und Flip Flops bewaffnet. Die EC-Karte und das iPad nicht zu vergessen. Den Rest hätte ich mir dann schon am Wegesrand gekauft. Schließlich ist es nicht wie bei armen Leuten und ich bewegte mich in Zuhause in Deutschland.
Ich pumpte mein Surfbrett auf und ging sehr sorgfaelltig beim aus- und einpacken der Taschen vor. Letztendlich reizte mich an diesem Trip die Idee "ohne Vorbereitung" los zu surfen. So konnte es mir zwar egal sein, ob ich mein Ziel erreiche, jedoch kam es genau jetzt darauf an nichts falsch zu machen. Beim packen der Tasche ließ ich mir besonders viel Zeit. Ich studierte jeden Schritt wo was sein Platz hat und wie ich möglichst schnell an Dinge komme, die ich dringend benötige, beispielsweise das neue Überlebensmesser. Ganz wichtig - für den Fall einer lebensbedrohlichen Situation. Ich hätte mir am liebsten eine Machete gekauft - am Gürtel befestigt, dass wäre einem großen Abenteurer gerecht geworden. Jedoch wollte ich im äußersten Fall nicht den Kongo bereisen sondern den Rhein und keine Krokodile jagen sondern ein Leberwurstbrot schmieren. So tat es auch eine 10cm lange Klinge. Aber es war ein Überlebensmesser, das mir zur Seite stand - wäre ich in eine missliche Lage gekommen - und gewiss in einem Monat kann viel passieren.
Weiter hatte ich mir folgendes System ausgedacht:
- An Land bewahrte ich das aufplasbare Surfbrett in der roten wasserdichten Tasche auf, in der schwarzen wasserdichten Tasche meine anderen persönlichen Dinge, wie beispielsweise die Luftpumpe, der Surfanzug, der Schlafsack und nicht zu vergessen das Überlebensmesser. Alles mit dem Skateboard darunter und dem Paddel darauf zu einem Päckchen zusammengeschnürt und zum hinter mir herziehen.
- Auf dem Wasser sah mein Gefährt dann schon ganz anders aus. Die schwarze Tasche mit dem Skateboard in der roten Tasche - doppelt hält besser -und alles auf dem Surfbrett verzurrt. Das iPad separat zum Surfen.
Das Brett legte ich also ins Wasser und verzurrte meine Tasche darauf. Alles fertig und ich sah das Surfbrett vor mir schwimmen. Wer jetzt meint, dass sich der Adrenalinschub abschwächte, weit gefehlt. Im Grunde nahm ich meine Umgebung überhaupt nicht wahr, ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt und stand gleichzeitig unter einer Art Trance - irgendwie machte ich alles wie in Zeitlupe. Wahrscheinlich ist es die Anspannung, die man sich selbst auferlegt. Vier Wochen alleine über die Flüsse paddeln - davor hatte ich ehrlich gesagt Angst.
Zugegebener Maßen fühle ich mich seit längerer Zeit, als paddele ich schon mein ganzes Leben allein. Jedoch nahm ich es immer nur im Unterbewusstsein war - heute nicht! Ich stand auf meinem Surfbrett mitten in einem Fluss der mich abwärts trieb. Das Ufer links und rechts war weit genug weg um Zerstreuung zu finden. Zurück wollte ich nicht schauen und wenn ich nach vorne sah wußte ich definitiv was auf mich zukam. Ich war allein.
Emotionen - ich hatte keine. Die Tränen sind schon an anderer Stelle geflossen - vielleicht meine Art mich auf diesen Trip vorzubereiten, so beschränkte sich mein Tuen in erster Linie aufs Paddeln. Das tat mir erstaunlich gut - in mir machte sich eine Art Willenlosigkeit breit - das paddeln unterstützte dabei. Ich genoss diesen Augenblick so sehr auf diesem Fluss. Die erste Boje konnte ich vom Startpunkt aus sehen. Im gemütlichen Tempo erreichte ich diese, um meine kindliche Neugierde zu befriedigen. Natürlich klopfte ich mit meinem Paddel dagegen, wie eben ein alter leerer Blechkanister klingt - hol. Die Bäume um mich herum, die mit ihren Ästen und Blätter bis ins Wasser ragten und bis jetzt kein Menschenkontakt, nicht ein Mensch wurde bis jetzt auf mich aufmerksam. Kaum kam mir dieser Gedanke in den Kopf sah ich in der Ferne eine Grundschulklasse, die sich in Richtung einer Brücke bewegte. Nun mal los dachte ich mir und nahm meine Paddeltätigkeit wieder auf, schließlich wollte ich heute noch ein paar Kilometer schaffen.
Ich steuerte gerade Wegs auf eine Brücke zu, als mich die ersten Kinder der Schulklasse bemerkten - ein wildes Gewusel fing an. Es dauerte nicht lang und das erste Kind lief aus der Reihe in Richtung Brücke. Die gesamte Meute stürmte los und als ich an der Brücke eintraf war die Versammlung der kleinen Zwerge im vollen Gange. Alle Augen starrten gebannt auf mich runter - kein Ton - bis das erste Kind beherzt mit lauter Stimme fragte: " Wo fährst Du denn hin?" Ich antwortete mit fast kindlicher Stimme: „Na an die Nordsee." "Was an die Nordsee? Wo ist denn die Nordsee? Was Du weißt nicht wo die Nordsee ist... " ich konnte der Konversation da oben auf der Brücke nicht folgen zu schnell und durcheinander redeten plötzlich alle Kinder auf einen Schlag, doch diese Unbefangenheit der Kinder war einfach grandios und bereitete mir sehr viel Freude.
Rechst davon stand ein Radfahrer der mich schon eine ganze Zeit im Blick hatte. Durch die Kinder war ich abgelenkt, ich bemerkte ihn erst gar nicht. Auch er war sehr verwundert und stieg auf die Fragen der Kinder ein. "Wie lang hast Du Dir denn vorgenommen? wollte er wissen und ich antwortete, dass ich vier Wochen Urlaub genommen habe und mal schauen will wie weit ich komme. Er wünschte mir noch Glück bevor ich unter der Brücke verschwand. So sah also mein erster Menschenkontakt auf dieser Reise aus. Ich schaute nicht zurück, aber ich erinnere mich - als ich klein war wollte ich immer so eine Reise unternehmen. Zum Leid meiner Mutter, denn ich bunkerte die Haselnussjoghurts aus dem Kühlschrank in meinem Kinderzimmer, damit ich allzeit für meine Reise vorbereitet war. Entschulde Mama aber ich konnte nicht anders auch wenn die Reise erst heute losging. Deren Paradoxon aber schon viel früher begann und ganz bestimmt auf vielen Ebenen meines Lebens bestritten wurde, kannst Du Dir mit dem heutigen Tag sicher sein, dass ich keine Jogurts mehr hinter einem Schrank verschimmeln lasse und ich auch erklären will, wie es letztendlich zu dieser verrückten Reise kam.
Ich hoffe Ihr habt Euch die Vorgeschichte angeschaut, andernfalls seit Ihr für diese Reise schlecht vorbereitet. Pling - Level 3! Ein kleiner Zeitsprung ich befinde mich jetzt im Sommer 2007 und möchte Euch die Situation kurz beschreiben: Mal wieder bin ich allein in meinen Urlaub gestartet. Mal wieder hatte ich mich mit Freunden zuvor verabredet. Mal wieder hat es nicht geklappt. Ich fuhr also allein los und ärgerte mich anfangs darüber. Letztendlich trafen wir uns dann aber alle doch in Portugal. Die Meute die ich nach 2 Wochen antraf war sichtlich voneinander genervt, da die Strecke am Mittelmehr nicht so verlief, wie sich das jeder Einzelne der acht Sandkastenfreunde vorgestellt hatte. Tja wir sind halt alle keine 15 Jahre alt mehr, und so hat heute doch jeder etwas unterschiedliche Interessen. Ich machte einen weiteren Surftrip auf eigene Faust entlang der Atlantikküste, merkte dass mir dieser Roadtrip, insgesamt zum 7. Mal in meinem Leben, ganz schön auf die Nerven ging und verstand, dass ich kein Surfdude mehr war.
Ich saß inzwischen mit Chrisi einem meiner besten Freunde am Strand von San Xorxe, das ist in Galizien und das ist wiederum an der Atlantikküste von Nordspanien. Warum ich das so genau beschreibe? Na weil dieser Ort mit seiner riesigen verlassenen Bucht, dem langgezogenen Strand, den in 3er Sets hereinrollenden Wellen und der Weite des Ozeans etwas Magisches ausübt. Nachdem wir uns einfach nur die Seele aus dem Leib gepaddelt haben und keine einzige Welle abgeritten sind saßen wir in den Dünen und genossen bei einem Bier den beginnenden Sonnenuntergang. Ganz sicher redeten wir gerade über die Unzufriedenheit in unseren Jobs wie es 99% der Bevölkerung tun, jedoch folgte darauf das Thema "Jonny Love". Oh man - ich hätte damit nie anfangen dürfen. Nicht damals, nicht heute und schon gar nicht in der Zukunft. So sei es eben, ich erzählte davon und Chrisi merkte wohl, dass mich dieses Thema emotional berührte. Er fragte mich warum ich es nicht weiter mache. Ich sagte ihm, dass er nicht wüsste was da für mich dran hing und dass es nicht damit getan ist ein paar T-Shirts zu bedrucken. Wie ferngesteuert und voller Inbrunst sagte ich ohne darüber nachzudenken... "Das einzige Produkt, welches ich gerne noch machen würde wäre eine Jonny Love Unterhose (siehe hierzu auch Intro Kitesurfvideo 2000). Dazu müsste aber das original Logo im Gummiband des Bündchens stehen." Er saß plötzlich aufrecht vor mir und schaute mich unverständlich mit offener Haltung an. "Stefan, warum sagst Du denn nichts, mein Vater ist an einer Firma in Polen beteiligt, die genau diese Gummibänder herstellt." Wie hätte ich den was sagen sollen, ich wusste 5 Minuten vorher doch selbst nicht, dass ich Unterhosen machen will - wollte ich das überhaupt? Jetzt könnte man vermuten, dass ich mich über diesen Wink des Schicksals gefreut habe. Das Gegenteil war der Fall. Kaum waren diese Sätze ausgesprochen lief mir ein eiskalter Schauer den Rücken herunter. Und bevor die Sonne untergegangen ist vermittelte mir dieser Schauer das Gefühl, alles in meinem Leben zu verlieren was ich an materiellen Werten festmachen kann. Ich schaute auf den Ozean und dachte - paddel gleich los, denn zurück kommst Du nichtmehr. Und jetzt? Und jetzt stehe ich auf einem Fluss mit einem Paddel in der Hand.
Vielleicht mal kurz zu diesem Text. Ich schreibe diesen Blog weil ich nicht weiß was mich am Ende dieses Trips erwartet. Genauso wenig wie jemand weiß, was ihn am Ende seines Lebens erwartet. Ich hoffe bloß, dass ich die richtige Richtung eingeschlagen habe und die richtigen Dinge zum richtigen Zeitpunkt mache. Jeden Tag an dem ich diese Texte verfasse trete ich nicht in der Mühle weiter dagegen an erfolgreich sein zu müssen. Ich reihe einfach die guten Dinge die mir widerfahren sind aneinander und hoffe, dass Ihr das da draußen nicht verstehen sondern fühlen könnt... ich glaub ich paddel jetzt lieber weiter.
Und wie ich paddel, wenn ich keine Lust hab nachzudenken brauch ich nur einen Zahn zulegen und mein Kopf ist frei von meinen Gedanken, echt super. Die erste Schleuse ist in Sicht und im Grunde freue ich mich am meisten darauf, an der Schleuse angekommen zu checken wer meiner vielen Facebookfreunde auf meine hinterlassene Pressemitteilung reagiert hat.
Diese Schleusen haben für mich etwas beängstigendes. Letztendlich sind es riesige technische Anlagen mit denen ich bis heute nie groß in Berührung gekommen bin. Wichtig zu wissen ist, es gibt immer den Schleusenbereich für die Frachtschiffe von dem man sich besser fern hält, und den Turbinenbereich des Wasserkraftwerks von dem man sich besser noch weiter entfernt hält. Ich hab mir vorgenommen um beide Bereiche einen großen Bogen zu machen. Vor allem hab ich mir für diesen Trip vorgenommen nie mit einem schlechten Gefühl im Magen trotzdem Dinge einfach zu machen. Ja und weil es alles ganz easy aussieht und mein Magen nix sagt paddel ich gerade doch auf die Schleuse zu. Übertriebene Angst bringt nur unnötige Widerstände und kostet mich mehr Kraft als ich tatsächlich brauche, also macht es keinen Sinn sich selbst im Weg zu stehen und siehe da links ist ein kleiner Ausstieg, wie für mich gemacht. Hier gehen auch Schienen ins Wasser. Mal sehen ob ich dazu auch die passende Lokomotive finde. Generell stellt sich mir gerade die Frage ob ich mich im Schleusenbereich überhaupt aufhalten darf, aber solange ich nicht angesprochen werde sage ich einfach zu jedem freundlich hallo und gehe meinen Weg. Also ich befinde mich auf der Suche nach dem Schienengefährt. Mein Surfbrett mit allem drum und dran lasse ich unbeaufsichtigt liegen, schließlich befinde ich mich in einem eingezäunten Bereich. Das ist auch so eine Sache. Kennt Ihr das mit der übertriebenen Vorsichtigkeit? Klar, falls mir einer die Taschen klaut ist alles weg. Aber wer soll den hier was klauen. Mit meinen 37 Jahren hab ich das Gefühl, dass ich mir durch meine täglichen Abläufe eine scheinbar heile Welt vorgaukle und mir immer schwerer tue daraus auszubrechen. Zum Schluss sitzte ich dann das ganze Wochenende in meiner Wohnung vor der Glotze und stelle fest, dass in meinem Leben nichts passiert - fürchterlich.
So ich bin den Schienen ein Stück gefolgt und da steht mein Vehicle. Sieht aus wie ein Anhänger um kleinere Boote zu ziehen. Das macht bestimmt Spaß mein Surfbrett darauf aus dem Wasser zu heben, gleich mal ausprobieren. Voll cool, wenn das jetzt an jeder Schleuse so läuft ist alles behne. Ich hab schon gedacht, ich darf das ganze Zeug kilometerweit um die Schleusen tragen. Klappt auch wie am Schnürchen, zumindest das rausholen, Nieseln setzt ein. Das erste mal, dass ich das Wetter um mich herum wahrnehme. Schnell das iPad rausholen und mal sehen was im Netz geht.
Facebook noch so eine Scheinwelt. Aber für meinen Trip genau der richtige Informationsweg, jeder ist drin, jeder ist neugierig und jeder stellt seine Urlaubsfotos rein. Ich schätze wir haben 10 Uhr und die ersten Reaktionen meiner Freunde sind auf der Seite zu sehen. Schnell noch ein paar Fotos einstellen. Ich bringe auf den Fotos das Jonny Love Logo mal etwas mehr ins Spiel, das ist bis jetzt noch garnicht passiert. Ob das gut ist? Nicht dass der ganze Trip einen negativen Touch bekommt und automatisch auf so einer Commerzschiene fährt? Egal, letztendlich geht es darum was mir wichtig ist, andere Meinungen dürfen mich dabei nicht zu sehr beeinflussen oder gar runterziehen. Vielleicht schreibe ich noch was zu dem Foto - bloß was?
Ich hab mir aufgrund so mancher Enttäuschungen in meinem Leben eine kleine Taktik angeeignet, die mir bis jetzt immer weitergeholfen hat. Ich bin mir darüber bewußt, dass ich Dinge, die ich mir vorgenommen habe unbedingt erreichen will und nicht davon ablassen kann. Das ist grundsätzlich ja mal nichts Verkehrtes, kann aber in verschiedener Hinsicht unangenehme Folgen haben. Der Weg sie zu erreichen ist, sich dabei nicht zu verkrampfen. Wie das geht? Ich sage sehr grade heraus was ich will und tue mit vollem Bewußtsein das Gegenteil – zumindest ein Stück weit und vielleicht darf ich gewisse Dinge in meinem Leben einfach nicht zu ernst nehmen.
Am unteren Ende der Schleuse angekommen setzte ich meine Internettätigkeiten fort. Wie gebannt, was da jetzt im Netz passieren wird schaute ich auf mein iPad. Es regnete sich langsam ein und ich merkte davon nichts, den Blick immer auf dieses Elektroding gerichtet. Das geht mir schon permanent zuhause so, plötzlich höre ich vom Radweg eine Stimme. "Hey Sie, sind Sie der Herr, der mit dem Surfbrett an die Nordsee paddeln will? Ich bin von den Stuttgarter Nachrichten!". Ich drehte mich um und sah einen Radfahrer mit einem neongelben Regencape. Der sah überhaupt nicht nach Presse aus. Hmm okey - dachte ich mir - wo kommt der den jetzt auf einmal her. Sichtlich irritiert kam ich mit dem Herrn, Kolumnist namens Knitz, ins Gespräch. Ich erzählte ihm was ich mache und was ich mir vorgenommen habe, aber eben auch was ich mir vor allem nicht vorgenommen habe.
Herjemine vor lauter gequatsche habe ich beide Taschen offen gelassen und es regnete voll rein. Ich wollte mir vor dem Pressemenschen natürlich keine Blöße geben, packte meine Sachen so wie sie waren zusammen, verschnürte alles auf dem Surfbrett und paddelte meinen Weg. Ich glaube er war sichtlich beeindruckt und natürlich freute mich das. Gerade als ich los wollte kam mir der erste Touridampfer entgegen. Ich winkte freundlich mit dem Paddel und ich glaube fast alle Menschen auf dem Schiff winkten ausnahmslos zurück - ein tolles Gefühl!
Ab jetzt paddelte ich durch den warmen Sommerregen. Knitz machte mit seinem Handy noch ein paar Filme fürs Internet als er mir letztendlich von einer Brücke aus gute Fahrt wünschte. Erstaunlich, wie schnell Knitz zur Stelle war, denn vor 4 Stunden saß ich noch zuhause und keiner wusste von meinem Vorhaben . Er erzählte mir, dass sein Fahrradhändler ihn angerufen habe, der hätte mich zwei Brücken zuvor doch angesprochen. Ich paddelte vergnügt vor mich hin und genoss die Stille auf dem Wasser. Durch den Regen war das Wasser besonders glatt und nur die Tropfen zauberten in Wellenbewegung ein fast gleichmäßiges Muster auf das selbige. Ich war gespannt was er schreiben wir und wie die Reaktionen der Leser darauf sind - eine spannende Sache. So war ich die Zeit bis zur nächsten Schleuse recht gut unterhalten, paddelte ein wenig damit es mir nicht kalt wurde und fühlte mich nach all den Jahren zurück in meinem Element, dem Wasser.... ja und den Medien. Waterman nennen sich die gestrandeten Surfprofis, die versuchen Ihre Sponsoren im gealterten Zustand zu befriedigen. Zum totlachen mit welchen Angelzissmen sich Menschen schmücken und sich nicht eingestehen können Ihren Zenit schon längst überschritten zu haben. Da mache ich lieber etwas für mich Zeitgemäßes ohne Sponsoren.
Mit 8 Jahren habe ich das Windsurfen angefangen - am Plattensee - nicht gerade der Hotspot für einen upcomming Extremsportler. Wir waren in Ungarn im Familienurlaub als meine Schwester unbedingt diesen Windsurfkurs machen wollte. Glücklicher Weise hatte der Windsurfverleiher auch ein Kindersegel vor Ort rumliegen, was in den 80igern nicht üblich war. Allen Beschwichtigungen zum Trotz wollte ich eben nicht mit den Sandkastenförmchen am Strand spielen sondern raus auf Meer, oder was ich damals dafür gehalten habe. Und nein Papa es gab noch nie ein Segel was zu groß für mich war und kein Gewässer vor dem ich mich gefürchtet habe. Das Wasser im Plattensee war zumindest überall zwischen hüfthoch und brusttief, so brauchte ich mit meinen 8 Jahren natürlich eine Papa der mir das Segel aus dem Wasser hielt soviel dazu. Wenn ich mal zurückrechne war mein Vater damals ein Jahr älter als ich es heute bin – und ich scheuchte Ihn quer über den Plattensee – ZICK ZACK!
Die Schleuse kommt, ich muss mich mal konzentrieren. Schon wieder so ein komfortabler Bootsausstieg in Sicht, zum Glück. Der ist vielleicht glitschig und überall die Entenscheisse, die geht mir jetzt schon auf die Nerven. Immer noch regnet es, aber ich glaube da hinten kommt ein Wolkenloch. Irgendwie reicht es jetzt auch mit dem Regen. Ich bekomme auf dem glitschigen Boden kaum das Brett aus dem Wasser gezogen. Ich zieh an dem Teil wie an einem störrischen Esel. Langsam geht was, aber auch nur weil ich die Tasche vom Brett runtergenommen habe. Ist ein Rucksack, so kann ich am störrischen Esel ziehen und gleichzeitig die Tasche mitschleppen. Zum Glück sieht mich hier keiner. Sieht bestimmt lustig aus: Ich zieh wie so ein gestörter an dem Wagen und hab gleichzeitig diesen überdimensionalen Rucksack auf dem Rücken. Sonst dürfte ich den Weg zweimal laufen und irgendwie sind die Strecken um die Schleusen herum jetzt schon ne Wallfahrt für sich. Aber dem nicht genug, da ich Strom abwärts fahre muss ich den Wagen auf der Fahrt immer bremsen. Was meint Ihr – natürlich juckt es mich in den Fingern einfach mal alles fatzen zu lassen... aber nee – ist schon klar was dann passiert. Der Wagen hält schon so nicht die Spur in den Schienen. Und mein Zeug kaputt zusammensammeln hab ich auch kein Lust drauf. Also bremse ich den störrischen Esel bis ich schön unten am Einstieg angekommen bin. Und jetzt kommt das Finale an dieser Schleuse. Ich rutsche volles Programm in der Entenscheiße aus, lieg mit 35 Kilo Gepäck auf dem Rücken waagerecht in der Luft, und mach mich sowas von lang. Oh man, da liege ich jetzt mitten drin zwischen Treibholz, alten Plastikflaschen und meiner heiß geliebten Entenscheiße. Zwar tat mir in diesen Moment der Ellenbogen tierisch weh, aber der Ekel vor der Brühe in der ich lag war um ein vielfaches schlimmer. Obwohl ich diesen fetten Rucksack auf hatte stand ich ziemlich schnell wieder auf. Ich musste weg hier und zwar sofort, so raffte ich meine Sachen zusammen und paddelte von dannen.
Langsam paddelnd sah ich das Wolkenloch auf mich zukommen, und das Mittagessen. Ich war auch ganz schön hungrig, doch hatte ich mir für diesen Trip vorgenommen meinen Hunger etwas mehr als sonst unter Kontrolle zu halten. Gut zu sehen auf der Karte, ich bin inzwischen in Remseck angekommen. Hier fließt die Rems in den Neckar und genau vorne am Eck - genau da - gibt es einen Biergarten und endlich ein Wolkenloch, und ein Anleger für Surfer, was für ein Glücksfall. Allerdings war ich der einzige Gast, ok es ist ja auch mitten in der Woche. Ich suchte mir erst mal ein trockenes Plätzchen, um meine ganzen nassen Sachen auszubreiten. Netter Weise machte die Küche für mich auf und es gab einen großen Salat mit Putenstreifen. Ja und das Beste, ein eiskaltes Apfelsaftschorle. Ich hätte auch zwei oder drei trinken können. Kennt ihr das Gefühl wenn nach größter Anstrengung Dinge ganz anders schmecken. Dabei wird selbst ein Mineralwasser und ein trockenes Brot zum Genuss. Es schmeckt einfach fantastisch, also das Apfelschorle und der Salat. Kaum hatte ich diesen Gedanken zu ende gebracht war der Salat auch schon weg.
Ich komme das erste Mal etwas zur Ruhe und schaue den Fluss runter. Eine Schulklasse paddelt mit vier Kanus dem Biergarten entgegen in dem ich sitze. Das wäre nicht gut gegangen hätte ich zu meinen Realschulzeiten an einer solchen Veranstaltung teilgenommen. Spätestens nach der ersten Flussbiegung hätte ich ein Kanu zum kentern gebracht. Eigentlich wartete ich nur darauf bis es los ging, zum Zeitvertreib holte ich mir noch ein Apfelschorle. Zeitweise vielen mir die Augen am Tisch zu von der ganzen Anstrengung, ich war es schon lange nichtmehr gewohnt, den ganzen Tag Sport zu machen. Plötzlich ging die Spritzerei zwischen den Kanus los. Der Erste stand auf und wackelte unbeholfen hin und her. Er verlor langsam aber sicher das Gleichgewicht und, kurz bevor das Hemd auf dem Wasser aufschlug brachte er das ganze Kanu zum kentern. Einige schwammen an Land, doch das Hemd ging zum Angriff über. Der Versuch der brüllenden Meute mit dem Kanu davon zu paddeln scheiterte. Und kaum hatte er das Kanu erreicht lag auch schon das zweite Kanu über Kopf im Wasser. Das Gelächter änderte sich und wurde zu einem wütenden Geschrei. Hysterische Teenager, und plötzlich eine laute erwachsene Stimme aus einem der übrigen Kanus: "Schluss jetzt!" Oh das versprach ärger. Die Veranstaltung verlagerte sich ans Flussufer. Genüsslich schlürfte ich mein Apfelschorle zu ende und sammelte ein weiteres Mal meine Sachen zusammen. Wie das immer so nach dem Mittagessen ist, die ersten 5 Minuten Bewegung sind eine Qual und dann ist alles gut.
Ich paddelte also wieder los und die Klasse am Strand wunderte sich ein Wenig über meine Erscheinung: Mann, Paddel, Surfbrett, rote Tasche, jedoch sagte keiner etwas. Ich bin immer noch sehr angespannt und der Blick den Fluss hinunter gibt mir etwas Beruhigendes. So paddelte ich eine ganze Weile bis rechts von mir eine Art Naturpark auftaucht. Es ist alles frisch angelegt mit einer verhältnismäßig großen Wasserfläche die direkten Zugang zum Neckar hat. Hier bin ich mit dem Auto schon zig Male vorbeigefahren und ich muss gestehen, diesen Platz habe ich mir zuvor schon etwas genauer angesehen. Wer noch diese Bilder des verseuchten Neckar im Kopf hat, dem geht es so wie mir es noch vor kurzer Zeit ging. Eine Zeit lang sind mein Vater und ich immer den Neckar mit einem gelben Schlauchboot und 5 PS Außenborder hoch und runter geschippert. Das war damals tatsächlich eine Drecksbrühe, ist aber auch schon lange her. Heute schwimmen hier wieder Fische im Wasser und der Naturpark bietet diesen eine Möglichkeit die Schleusen zu überwinden. Um dies zu realisieren geht links an der Schleuse weitläufig angelegt ein kleiner Wildwasserfluss entlang. Gerade zu verführerisch um mit dem Surfboard reinzustechen, vielleicht ohne Gepäck dachte ich mir. Ich hatte den Fluss im Vorfeld schon sondiert und wusste um die Steine, die als künstliche Stromschnellen knapp unter der Wasseroberfläche platziert waren. Nein - dachte ich mir und paddelte weiter - zum Schluss sitze ich mit gebrochenem Bein oder Loch im Surfbrett am Strand und das war's mit meinem Surftrip. Also paddelte ich vorbei.
Man habe ich einen Durst. Zwischenzeitlich brennt die Sonne vom Himmel runter. Auch wenn ich ein Überlebensmesser mitführe, ne Flasche Mineralwasser habe ich vergessen. Ich erreiche die Schleuse von Poppenweiler. Eine Pause und festen Boden unter den Füssen tut mir irgendwie ganz gut. Mein T-Shirt ist immer noch voller Entenscheiße und statt der Flasche Wasser habe ich eine Flasche Flüssigwaschmittel mit. Beim Anblick dieser ist mein Mund staubtrocken und ich stehe hier an dem Schleusenanleger. Es ist 15.45h vielleicht kommt einer nach Feierabend vorbei und bringt mir was zu trinken, also poste ich das gleich mal auf Facebook, was für ein bescheuerter Gedanke. Die Leute die hier mit Ihren Hunden vorbeilaufen sehen auch nicht gerade aus als hätten sie ne Flasche Wasser dabei, ich spar mir das anquatschen, da der Mund ehh schon zusammenklebt. Oh man, dann bewege ich mein ganzes Geraffel mal ohne Trinken zum anderen Ende der Schleuse, das macht es nicht gerade einfacher.
Ich paddelte also auf Ludwigsburg zu. Und glücklicher Weise war mir der nächste Biergarten auch schon bekannt. Mit dem Auto hätte mich das 5 Minuten gekostet, hier auf dem Fluss mit den ganzen Biegungen nicht abschätzbar - ich riskierte einen Blick auf das iPad - vielleicht dauert es eine Stunde. Bei dem Gedanken wurde mir schon ganz schwummrig, ich versuchte mich abzulenken.
Schon interessant, dass man immer nach dem strebt was man nicht hat. Vielleicht geht es ja einigen von Euch genauso. Ist man in einer Beziehung will man frei sein, hat man längere Zeit keine fühlt man sich allein. Erst letztens hab ich mir im Radio ein Interview über Alleinsein und einsam fühlen angehört und fand die Ausführungen einer Psychologin und gleichzeitigen Buchautorin ganz interessant. Alleinsein beschreibt dabei den aktiven Zustand, einsam fühlen hingegen die innere Einstellung dazu. Also was bin ich nun? Allein? Einsam? Beides? Oder keines von Beiden? Und vor allem wo geht die Fahrt hin? Und wie sicher ist der Weg auf dem ich mich bewege? Der Fluss fließt zumindest mal sicher stromabwärts Richtung Ludwigsburg.
Und auch wenn ich lieber einen oder mehrere Menschen um mich herum hätte, bin ich momentan allein. Nicht nur allein auf dem Fluss, sondern auch ohne Beziehung, ledig oder auf Neudeutsch „Single“. Wie ich dieses Wort hasse, denn es beschreibt nicht meinen aktiven Zustand sondern eine Generation von Menschen mit deren unverbindlichen Lebenseinstellung ich nicht zurecht komme, obwohl ich gezwungener Maßen dazu gehöre. Gleichzeitig bremst mich das Gefühl aus wieder eine Beziehung einzugehen, die in ein paar Jahren aus irgend einem Grund scheitert, und dann wieder Jahre ins Land ziehen bevor alles von vorne anfängt. Das ist sinnlos und ich glaube diese Kraft habe ich auch nichtmehr... ich paddel besser weiter.
Ich sehe auch schon den Biergarten. Man sieht der gut aus... jetzt ein großes Johannesbeerschorle, das Einzige was mich beschäftigt. Auch hier ist ein richtig schönes Ufer mit Kanueinstiegstelle. Ich binde mein Brett fest und lasse die Tasche einfach drauf. Wird schon keiner klauen. Mit dem Paddel in der Hand und der GoPro auf der Brust sorge ich für ganz schön Aufsehen bei den Bedienungen. Aber mir ist gerade alles egal, ich hab nur Durst. Der erste halbe Liter verdunstet in Sekunden, beim Zweiten fang ich schon an zu schlucken und lehne mich einfach mal zurück – so ein cooler Tag. Dann fällt mir wieder mein alleingelassenes Vehicle auf dem Fluss ein. Ich zucke nur kurz und denke „jetzt nicht“, mache die Augen zu und bin auf dem Fluss angekommen. Das ist es was ich wollte, das Wechselspiel meiner Gefühle ergründen - und loszulassen.
Als ich da so vor meinem Johannesbeerschorle saß merkte ich wie die Aufmerksamkeit mir gegenüber an der Bar stieg und ein unübersehbares Interesse an meinem Vehicle zu spüren war. Da zählte wohl jemand 1+1 zusammen und wunderte sich über die seltsame Erscheinung. Ich würde mich als extrovertiert beschreiben, einsam Fühlende würden sagen mitteilungsbedürftig. Also erzähle ich meine kleine Geschichte jedem der sie hören will. Ich war gerade am gehen, da kam der Eigentümer des Gartenlokals auf mich zu und informierte sich ebenso über mein Vorhaben. Schnell war ein Foto bei Facebook eingestellt und er versprach mir diese Geschichte bei der Bietigheimer Zeitung bekannt zu machen. Das freute mich, ich stieg vergnügt auf mein Surfbrett und surfte ein weiteres Mal los.
Jetzt war es nichtmehr weit, mein Schwager meinte ich schaffe es am ersten Tag vielleicht bis Marbach? Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie in Etappen gedacht, warum sollte ich jetzt damit anfangen? Ich wollte in meinem Leben immer nur weiterkommen, mich weiterentwickeln und glücklich werden – am Besten auf meine Art, denn das macht doch den Unterschied. Dieser Trip verlangt ganz schön was von mir ab. Aber ein weites Feld gehört beackert und alles was ich vor mir sehe ist ein nicht endender Fluss, auf den ich mich die nächsten vier Wochen mit Euch bewege.
Das war der erste Tag!
(Bild: Biergarten Marbach)